Voraussetzungen der Zertifizierung

Seit Juni 2011 ist es möglich als Krankenhaus oder Rehabilitationsklinik ein Zertifikat über die Teilnahme an der "Aktion Saubere Hände" zu erhalten. Damit soll das Niveau der erreichten Veränderungen bei der Händedesinfektion öffentlichkeitswirksam nach „außen und innen“ abgebildet werden.

Die Zertifikate Bronze, Silber oder Gold werden auf dem Hintergrund einer detaillierten Datenanalyse an die Einrichtung vergeben.
Die Kreisklinik Roth hat erfolgreich an der Zertifizierung teilgenommen und „BRONZE“ erworben.

 Kriterien:

  1. In der Klinik wurde eine Lenkungsgruppe etabliert.
  2. In der Lenkungsgruppe sind ärztliche KollegInnen Mitglied (Ärztlicher Leiter, drei Hygienebeauftragte Ärzte der Klinik) sowie Pflegedienstleitung und Klinikvorstand.
  3. Die Lenkungsgruppe tagt mindestens 1x im Jahr
  4. Der Klinikleitung liegen alle schriftlichen Ergebnisse der Auswertungen HAND-KISS_S, der Spenderausstattung sowie der durchgeführten Fortbildungen, Aktionstage und anderer Aktivitäten im Rahmen der ASH vor.
  5. Es finden mindestens einmal jährlich Fortbildungen zur Händedesinfektion für Ärzte und Pflegende statt.
  6. Das Modell „Die 5 Indikationen der Händedesinfektion“ wurde implementiert, indem mindestens eines der nachfolgend genannten Aktivitäten umgesetzt wurden:
    - Aufnahme des Modells in den Hygieneleitfaden und/ oder
    - Bestandteil der jährlichen Fortbildung und/ oder
    - Verwendung von Informationsmaterial zum Modell (Poster, Flyer etc.)
  7. Die funktionelle Spenderausstattung wird auf allen Stationen nachgewiesen.
  8. Es erfolgt eine regelmäßige Beobachtung/Überwachung (Surveillance) des Händedesinfektionsmittelverbrauchs auf Stationsebene mit Auswertung der Daten über Hand-KISS

Begriffserklärung:

Surveillance - Systematische und kontinuierliche Überwachung

HAND-KISS (KISS = Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System) hat zum Ziel, durch Vergleich mit den HDM-Verbräuchen von Stationen mit ähnlichen Patientengruppen (gleiche Stationsart) einen Anstoß für Verbesserungsmaßnahmen zu geben! 

Die Durchführung der hygienischen Händedesinfektionen ist auch heute noch eine der effektivsten Methoden der Prävention nosokomialer Infektionen und gehört zu den Standardmaßnahmen bei der Versorgung von Patienten im Krankenhaus, ambulanten Einrichtungen und Altenpflegeheimen.

Vor infektionsrelevanten Tätigkeiten durchgeführt, ist die Händedesinfektion in der Lage, das Infektionsrisiko für den Patienten zu senken. Nach kontaminationsträchtigen Tätigkeiten durchgeführt, kann die Händedesinfektion das Transmissionsrisiko von Erregern reduzieren und trägt ebenso zum Personalschutz bei.

Aus Beobachtungsstudien ist bekannt, dass die Häufigkeit der Durchführung einer Händedesinfektion noch Potential zur Optimierung lässt. Da die Durchführung einer Surveillance nicht nur Anhaltspunkte liefert, um Problembereiche zu identifizieren, sondern die Sammlung der Daten und das Feedback für die einzelnen Bereiche häufig bereits eine Verbesserung der Situation bewirkt, ist die Surveillance der Händedesinfektion in Deutschland sinnvoll.

Da Beobachtungen zur Häufigkeit durchgeführter Händedesinfektionen sehr aufwendig sind und immer nur kurze Zeitabschnitte umfassen können, kann alternativ die Ermittlung des Verbrauchs von Händedesinfektionsmittel und der daraus ermittelten Anzahl durchgeführter Desinfektionsmaßnahmen pro Patienten- bzw. Bewohnertag oder Behandlungsfall, Erkenntnisse zum Grad der Umsetzung der hygienischen Hän-dedesinfektion liefern.