Die Hauptbereiche

Das Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie ist ein riesiges Fachgebiet und beinhaltet im Grunde drei Teilbereiche:

  • Die konservative Behandlung, also Therapiemaßnahmen ohne Operation, ist die Domäne der klassischen Orthopädie.
    Dazu gehört die Versorgung mit Orthesen, Prothesen, Einlagen, Miedern, Korsetten, orthopädischen Schuhen und Schuhzurichtungen.
    Im Grunde will die Orthopädie eine Operation vermeiden oder die Nachsorge nach einer Operation gewährleisten.
  • Die Durchführung planbarer, sogenannter elektiver Operationen.
    Dazu gehören Korrekturen von Fehlstellungen, die Durchführung gelenkerhaltender Operationen wie arthroskopische Eingriffe und Knorpelersatzoperationen, der Gelenkersatz (Endoprothetik) und Gelenkversteifungen. Auch die Behandlung von Komplikationen gehört in den Bereich der elektiven Eingriffe.
  • Die Durchführung von Notfalleigriffen, was eine Anwesenheit erfahrener Ärzte für 24 Stunden am Tag bedeutet, das Vorhandensein eines Schockraumes, die Behandlung von Arbeitsunfällen mit enger Anbindung an den Unfallversicherungsträger und eine entsprechende Ausstattung mit allen Implantaten, die zur Versorgung von Knochenbrüchen notwendig sind.

Die Besonderheit der Kreisklinik Roth besteht darin, dass langjährige und tiefreichende Expertise in allen diesen Teilbereichen vorhanden ist.
Dadurch sind wir in der Lage, dem Patienten genau die Therapie anzubieten, die für ihn individuell die Beste ist.

Operative Maßnahmen werden nur dann durchgeführt, wenn sie dem Patienten wirklich etwas bringen und wenn die Komplikationen beherrschbar sind. Falls ein operativer Eingriff nötig ist, besteht die größtmögliche Erfahrung – sowohl im Bereich der Notfalleingriffe als auch im Bereich der planbaren Operationen.

Schwerpunkt Endprothetik

Die Endoprothetik des Hüft- und Kniegelenkes ist Kernbestandteil jeder modernen unfallchirurgischen/orthopädischen Klinik.
Die Endoprothetik bedeutet zunächst die Implantation von Knie- und Hüftendoprothesen. Dies erfordert eine hohe Expertise des Operateurs, aber auch des gesamten Krankenhauses, beginnend bei der Patientenaufklärung, der Planung, der Betreuung auf Station, der Erfahrung der OP-Pflege und der Krankengymnastik bis hin zur Planung und Durchführung rehabilitativer Maßnahmen und der langfristigen Patientenbetreuung.

Für die Erstimplantation von Endoprothesen ist äußerste Genauigkeit und die intelligente und patientenorientierte, individuelle Auswahl von Implantaten notwendig, um einen Verschleiß der eingesetzten Implantate oder Komplikationen langfristig zu vermeiden.

Falls es nach vielen Jahren zu Lockerungen oder mechanischen Problemen mit eingesetzten Implantaten kommt, dann werden Wechseloperationen notwendig, die einen noch höheren Schwierigkeitsgrad als die Erstoperationen darstellen und ein noch größeres Portfolio an verfügbaren Implantaten erfordern. Wenn Endoprothesen aus anderen Häusern revidiert werden, müssen häufig Ersatzteile bestellt und angeliefert werden, um den anstehenden Eingriff so klein wie möglich zu halten. Häufig ist es dann nicht notwendig, die gesamte Endoprothese zu wechseln, sondern nur die defekten Teile auszutauschen. Diese Lieferungen müssen zuverlässig organsiert werden, dazu gehören erfahrene Sekretärinnen, eine routinerte Warenannahme und eine zuverlässige Lagerhaltung.

Die Königsdisziplin der Endoprothetik ist die Versorgung sogenannter periprothetischer Frakturen, also von Knochenbrüchen um eingesetzte Implantate herum. Hier muss auch eine sehr solide unfallchirurgische Erfahrung vorliegen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Natürlich sind dies große Eingriffe, die ein noch differenzierteres Umfeld erfordern, zum Beispiel eine Intensivstation, die Möglichkeit der Eigenblutaufbereitung und eine erfahrene krankengymnastische Abteilung. Auch die weitere Rehabilitation der Patienten erfordert ein erfahrenes Team, für ältere Patienten steht eine geriatrische Reha zur Verfügung, die jüngeren werden vom Sozialdienst in einer passenden Rehabilitationseinrichtung angemeldet.

Die Endoprothetik erfordert somit ein reibungsloses und routiniertes Zusammenspiel der gesamten Klinik.
Falls Komplikationen aufgrund von internistischen Erkrankungen entstehen ist eine komplett ausgestattete internistische Abteilung mit umfassender kardiologischer und intensivmedizinischer Erfahrung Tag und Nacht verfügbar.

Der Chefarzt Dr. Reinhold verfügt über langjährige Erfahrung als Leiter eines Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung.

Schwerpunkt Achskorrekturen der unteren Extremitäten

Die eleganteste Möglichkeit, eine endoprothetische Versorgung zu vermeiden oder weit in die Zukunft hinauszuschieben, bietet die Möglichkeit der Achskorrekturen.

Dabei wird ein krummes Bein wieder gerade gemacht, wodurch die benachbarten Gelenke wieder physiologisch belastet werden. Ein starkes O-Bein kann genauso begradigt werden, wie ein X-Bein, dadurch kann jeweils eine stabile und tragfähige Achse geschaffen werden.

Ganz wichtig ist es, mit dem Patienten sorgfältig abzuwägen, ob eine Achskorrektur bei ihm noch sinnvoll ist, oder oder ein Gelenkersatz für ihn individuell größere Vorteile bietet. Grundsätzlich ist ein jüngerer, gesunder Mensch mit einer Achskorrektur besser versorgt, ein älterer kranker Patient eher mit einer Endoprothese.

Im Falle der Operation werden moderne, winkelstabile Implantate verwendet, die eine baldestmögliche Remobilisierung ermöglichen. Diese ist meist so problemlos, dass eine Rehabiliation nicht notwendig ist und der Patient spätestens nach einer Woche wieder nach Hause entlassen werden kann. Das gewünschte Korrekturausmaß kann durch moderne EDV – Systeme im Sinne einer technischen Zeichnung vor der Operation genau geplant werden.

Schwerpunkt Arthroskopie des Kniegelenkes

Das Kniegelenk stellt als eine Domäne der arthroskopischen Behandlung eine häufige Indikation für einen Eingriff in unserer Klinik dar. Häufig erfordern Sportverletzungen wie eine Kreuzbandruptur oder ein Meniskusriss eine Arthroskopie. Ein frischer Meniskusriss kann vernäht werden, eine Kreubandruptur wird mit einer Kreuzbandersatzplastik versorgt. Auch degenerative Schäden können arthroskopisch erfolgreich therapiert werden. Eine Sonderstellung nimmt die Patellaluxtion ein. Hier kommen arthroskopische und offene Therapieverfahren zum Einsatz, je nach zugrundeliegender Ursache der Luxation.

Schwerpunkt Schulter

Wir bieten das gesamte Spektrum offener wie arthroskopischer Behandlungsverfahren des Schultergelenkes an.
Dazu gehört die Behandlung von Engpassyndromen (Impingement), Defekten der Rotatorenmanschette, Kalkschulter, Instabilität und Luxation, Labrumabriss, SLAP-Läsion, Frakturen, das Einsetzen von Kunstgelenken bei Arthrose und Rotatorenmanschettenrupturen und die Wechseloperationen von Schulterprothesen.

Schwerpunkt Ellenbogen

Der Ellenbogen ist das schwierigste Gelenk der oberen Extremität. Die Behandlung von Frakturen und Luxationen am Ellenbogen erfordert jahrelange Erfahrung, die wir sowohl durch unser Personal als auch durch unser Instrumentarium umfangreich und auf hohem Niveau anbieten können.

Zu den akuten Verletzungen am Ellenbogen gehören neben den Frakturen auch die Seitenbandverletzungen mit der Gefahr der Entwicklung einer chronischen Instabilität, der Bicepssehnenausriss und die häufigen Schleimbeutelentzündungen.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten bestehen bei Vorliegen eines Tennisellenbogens oder Golferellenbogens, Minimalinvasive Techniken kommen bei der Entfernung freier Gelenkkörper zum Einsatz.

Schwerpunkt Fußchirurgie

Der Fuß wird häufig unterschätzt. Aber er ist der Gewichtsbelastung am Meisten ausgesetzt und Schmerzen am Fuß können die Fortbewegung unerträglich machen. Außerdem haben Fehlstellungen am Fuß Konsequenzen auf das gesamte Gangbild und die Statik des Menschen.

Der Fuß wird außerdem unterschätzt, weil operative Eingriffe von langdauernden Schwellung begleitet sind und die Remobilisierung nach Eingriffen am Fuß oft mehrere Wochen erfordert. Hinzu kommt, dass die Knochen am Fuß klein sind und eingesetzte Schrauben und Platten ganz speziell angerfertigt sein müssen, um die nötige Stabilität im schmalen und zarten Knochen bieten zu können.

Der Fuß hat die Besonderheit, dass viele verschiedene Erkrankungen auf sehr kleinem Raum zusammenliegen und eine subtile Differenzierung stattfinden muss, was die genaue Ursache der Beschwerden ist.

Schließlich gibt es Erkrankungen, die vor allem den Fuß betreffen, man denke an Engpaßsyndrome, Morton-Neurome, akzessorische Knochen, Fehlanlagen wie die Coalitio talocalcanearis oder Fersensporne bzw. die Haglund-Ferse und den Diabetes mellitus.

Sinnvoll ist auf jeden Fall, eine Einlage- und Schuhversorgung anzubieten, weil dadurch operative Maßnahmen vermieden werden können. Eine Kooperation mit Schuhmachern und Orthopädietechnikern ist deshalb unerlässlich.

Falls eine Operation nicht zu umgehen ist, sollte streng patientengerecht gearbeitet werden, manchmal genügen kleine Eingriffe, um die Lebensqualität der Patienten erheblich zu steigern. Durch die langjährige Tätigkeit des Chefarztes als Leiter eines Fußzentrums können alle gängigen operativen Verfahren am Fuß angeboten werden.

Am Vorfuß gehört dazu die Korrektur eines Hallux valgus, eines Hallux rigidus oder Krallenzehen-korrekturen, am Rückfuß Teilversteifungen, Osteophytenabtragungen, Osteotomien, Stellungskorrekturen, Behandlung von Knochennekrosen und Bandplastiken bei chronischen Instabilitäten am oberen Sprunggelenk. Auch die Möglichkeit des Knorpelersatzes wird angeboten. Versteifungen des oberen und unteren Sprunggelenkes sind bei der Behandlung von Verschleisserkrankungen beider Gelenke oft unerlässlich und stellen erfolgreiche Maßnahmen zum Wiedererlangen des schmerzfreien Gehens dar.

Schwerpunkt Sporttraumatologie und Unfallchirurgie

Unsere Klinik ist als eines der Gründungsmitglieder des Traumanetzwerkes  Mittelfranken aktiv und verfügt über einen Schockraum für die Behandlung Mehrfachverletzter.
Ein speziell geschultes interdisziplinäres Team betreut diese Patienten unter Beachtung bestimmter Algorithmen (S-3-Leitlinie). Neben der 24-stündigen Bereitschaft von Röntgendiagnostik und Ultraschall stehen CT und MRT in unserem Hause zur Verfügung.

Lange Röhrenknochen (Ober- und Unterschenkel, Oberarm) werden bevorzugt intramedullär mit Hilfe von Titannägeln stabilisiert, um eine frühe Belastung zu ermöglichen.
Gelenkbrüche sowie Brüche des älteren Patienten werden darüber hinaus mit sog. winkelstabilen Plattenfixateuren versorgt, die gegenüber herkömmlichen Platten früherer Generationen eine höhere Stabilität erreichen. Sie ermöglichen darüber hinaus kosmetisch befriedigendere minimal invasive Zugänge.

Unsere Abteilung legt Wert auf eine frühe Mobilisation der uns anvertrauten Patienten.
Wir verfügen über eine großzügig bemessene Abteilung für Physikalische Therapie mit allen Anwendungsmöglichkeiten der modernen Rehabilitation einschließlich Bewegungsbecken.
Die Klinik verfügt über eine Geriatrische Rehabilitation, angegliedert ist die ALPHA-REHA Roth, die in unseren Gesundheitszentrum 1 eine große Anzahl ambulanter Nachbehandlungen bis hin zur Ergotherapie realisieren kann.

Die Kreisklinik Roth ist zur Behandlung von Arbeitsunfällen im ambulanten wie stationären Bereich zugelassen und bietet eine umfangreiche D-Arztsprechstunde an.

Wirbelsäule

Die Behandlung der Wirbelsäule ist heutzutage eher in Spezialabteilungen angesiedelt, weil das Fachgebiet eine so rapide Entwicklung erfahren hat, dass nur noch Spezialisten das Fachgebiet verantwortlich überblicken können.

Wir bieten aber die Versorgung Unfallverletzter in Notfallsituationen an und führen Stabilisierungen von Wirbelbrüchen durch, die zeitnah bei Unfallverletzten nötig sind, um Schaden vom Patienten zu nehmen.
Dazu gehört die Anlage von Fixateursystemen, um einen frischen Wirbelbruch ruhigzustellen und die sogenannte Kyphoplastie, um einen gebrochenen weichen, osteoporotischen Wirbelkörper minimalinvasiv mit Zement zu stabilisieren.

Häufig gibt es akute Schmerzzusstände an der Wirbelsäule, die den Patienten immobilisieren ohne dass ein Unfall vorgelegen hätte. Hier steht eine stationäre Aufnahme, Schmerztherapie und Remobilisierung zur Verfügung. Eine intensive Physiotherapie mit Krankengymnastik, Wärmeanwendungen und vielen mehr wird mit einer gezielten Einspritzungsbehandlung (Infiltration) schmerzstillender Medikamente verbunden. Eine Vorstellung bei einem unserer „Schmerzspezialisten“ rundet die Behandlung ab. Natürlich haben wir alle Möglichkeiten, die Ursache von Beschwerden herauszufinden, um einen Bandscheibenvorfall, einen Tumor oder eine Entzündung auszuschließen.